Rückgang der zypriotischen Staatsanleihen im Eurosystem

Rückgang der zypriotischen Staatsanleihen im Eurosystem – EZB setzt strikte Geldpolitik fort

Nikosia – August 2024
Die im Besitz des Eurosystems befindlichen zypriotischen Staatsanleihen sind im Zuge des fortgesetzten Deleveraging-Prozesses der Europäischen Zentralbank (EZB) auf einen Wert von 6,38 Milliarden Euro gesunken. Dieser Rückgang ist Teil der restriktiven Geldpolitik der EZB, die darauf abzielt, ihre Bilanz zu verkleinern und die Inflation zu bekämpfen.

Laut den von der Zypriotischen Nachrichtenagentur (CNA) verarbeiteten Daten des Eurosystems entsprach der Bestand an zypriotischen Staatsanleihen, die im Rahmen des Programms für den Ankauf von Wertpapieren des öffentlichen Sektors (PSPP) und des Pandemie-Notfallankaufprogramms (PEPP) erworben wurden, Mitte August rund 28 % der Gesamtverschuldung des Landes.

Die Staatsanleihen, die im Rahmen des PSPP gehalten werden, reduzierten sich auf 3,99 Milliarden Euro, nachdem Anleihen im Wert von 304 Millionen Euro im August fällig wurden und somit aus dem Portfolio entfernt wurden. Das gewichtete durchschnittliche Fälligkeitsdatum dieser Anleihen lag bei 7,62 Jahren.

Im Juni 2023 beschloss die EZB, die Reinvestitionen unter dem Asset Purchase Programme (APP), zu dem auch das PSPP gehört, ab Juli 2023 einzustellen. Dies ist Teil der Bestrebungen, die Marktliquidität zu verringern und somit die Inflation weiter zu dämpfen. Bis Ende April 2024 belief sich der Bestand des APP auf 2,8 Billionen Euro, was eine Reduktion um 33 Milliarden Euro bedeutete.

PEPP-Bestand ebenfalls rückläufig

Neben dem PSPP verzeichnete auch das PEPP-Portfolio der zypriotischen Anleihen einen Rückgang auf 2,39 Milliarden Euro Mitte August. Die kumulierten Nettoankäufe unter dem PEPP sanken im Juli um 76 Millionen Euro.

Die EZB kündigte im Dezember 2023 an, dass sie im ersten Halbjahr 2024 weiterhin die fälligen Wertpapiere des PEPP vollständig reinvestieren werde. Ab der zweiten Jahreshälfte 2024 wird jedoch eine Reduzierung des PEPP-Portfolios um durchschnittlich 7,5 Milliarden Euro pro Monat angestrebt. Die vollständige Einstellung der Reinvestitionen soll bis Ende 2024 erfolgen.

Diese Maßnahmen zeigen die zunehmende Strenge der geldpolitischen Strategie der EZB, die weiterhin darauf abzielt, durch Verringerung der Liquidität auf den Märkten den anhaltenden Inflationsdruck zu kontrollieren.

Ausblick

Mit dem Rückgang des Bestands an zypriotischen Staatsanleihen im Eurosystem und den beschlossenen Maßnahmen der EZB wird erwartet, dass sich die geldpolitischen Bedingungen in der Eurozone weiter verschärfen werden. Die zypriotische Regierung steht damit vor der Herausforderung, ihre Verschuldung weiterhin zu managen, während die Unterstützung durch die Ankäufe der EZB allmählich zurückgeht. Für den weiteren Verlauf des Jahres bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die Finanzierungskosten und die makroökonomische Stabilität des Landes auswirken werden.

(Quelle: CYPRUS NEWS AGENCY)

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