Zypern ist bereit für Mpox: Behandlungszentren gut vorbereitet

Zypern ist bereit für Mpox: Impfung und Behandlungszentren gut vorbereitet

Nikosia – Zypern ist umfassend darauf vorbereitet, mögliche Fälle von Mpox (auch bekannt als Affenpocken) zu behandeln, wie Dr. Elisavet Constantinou, Direktorin der medizinischen und öffentlichen Gesundheitsdienste, gegenüber der Cyprus News Agency (CNA) versicherte. Sie betonte, dass in den Impfzentren ausreichend Impfstoffe für Erwachsene zur Verfügung stünden und jeder, der dies wünsche, die Möglichkeit zur Impfung habe.

Vor dem Hintergrund der weltweiten Besorgnis über das Auftreten von Mpox-Fällen außerhalb Afrikas, insbesondere in Europa und Asien, rief Dr. Constantinou zur Gelassenheit auf. Zypern habe seit 2022, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Virus erneut als internationalen Gesundheitsnotstand einstufte, insgesamt fünf Fälle erfolgreich behandelt. Laut Constantinou gebe es daher keinen Grund zur Beunruhigung.

Zypern sei gut gerüstet, um Mpox-Fälle zu diagnostizieren, zu isolieren und zu behandeln. Protokolle für das Krisenmanagement stünden bereit und würden bereits umgesetzt. “Unsere Labore sind in der Lage, das Virus zuverlässig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Behandlung und Isolierung zu ergreifen”, so Constantinou.

Wichtige Ansprechpartner im Krankheitsfall

Sollten Personen Symptome von Mpox bemerken oder den Verdacht haben, infiziert zu sein, rät Constantinou, sich entweder an ihren Hausarzt oder an die Notaufnahmen der staatlichen Gesundheitsdienste (OKYpY) zu wenden. Als spezialisierte Behandlungszentren für Mpox-Fälle wurden das Allgemeine Krankenhaus Nikosia für Erwachsene und das Makarios-Krankenhaus für Kinder bestimmt.

Für den Fall, dass eine Hospitalisierung notwendig wird, erklärte Constantinou, dass Patienten in der Infektionsklinik des Allgemeinen Krankenhauses Nikosia behandelt würden. Da viele Fälle jedoch einen milden bis moderaten Verlauf zeigten, sei in der Regel eine häusliche Isolierung ausreichend.

Empfehlungen zur Impfung und Risikogruppen

Bezüglich der Impfungen erklärte Constantinou, dass das Gesundheitsministerium die Impfung für Personen empfehle, die in Gebiete reisen, in denen Mpox endemisch ist, wie Teile Afrikas, insbesondere die Demokratische Republik Kongo und Nigeria. Zudem sollten Gesundheitsfachkräfte, die in direktem Kontakt mit Mpox-Fällen stehen, sowie Personen, die in engem Kontakt mit infizierten Menschen leben – darunter Lebenspartner und Haushaltsmitglieder – geimpft werden.

Besonders betont wurde die Bedeutung der Impfung für immungeschwächte Personen. Constantinou stellte jedoch klar, dass jeder, der es wünsche, ebenfalls die Möglichkeit habe, sich impfen zu lassen.

Symptome und Verlauf der Erkrankung

Mpox gehört zur selben Virusfamilie wie die Pocken, verläuft jedoch in der Regel deutlich milder. Ursprünglich wurde das Virus von Tieren auf den Menschen übertragen, mittlerweile ist jedoch auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung möglich.

Zu den ersten Symptomen zählen Fieber, Kopfschmerzen, Schwellungen, Rückenschmerzen und Muskelschmerzen. Nachdem das Fieber abgeklungen ist, kann es zu einem Hautausschlag kommen. Die Erkrankung dauert in der Regel 14 bis 21 Tage an.

Erhöhte Wachsamkeit aufgrund des Virus-Clade 1

Dr. Constantinou erklärte weiter, dass die WHO ihre Besorgnis aufgrund eines raschen Anstiegs der Mpox-Fälle in Afrika geäußert habe, was auf eine Variante des Virus, den sogenannten Clade 1, zurückzuführen sei. Diese Variante sei nach aktuellen Erkenntnissen etwas ansteckender als frühere Versionen des Virus. Sowohl die WHO als auch das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) beobachten die Situation genau und sammeln kontinuierlich Daten über die Virusentwicklung.

Niedriges Risiko in Europa für Nicht-Reisende

Obwohl in Europa erste Fälle aufgetreten sind, etwa in Schweden, erklärte die ECDC, dass das Risiko einer Infektion für Europäer, die nicht in endemische Regionen reisen, sehr gering sei. Dies sei insbesondere für die Bevölkerung in Ländern wie Zypern eine beruhigende Nachricht, wo das Infektionsrisiko ohne Reisen als äußerst gering eingeschätzt werde.

Rückgang der Covid-19-Fälle

Neben den Mpox-Bedrohungen äußerte sich Constantinou auch zu den aktuellen Entwicklungen bei Covid-19. Sie berichtete von einem signifikanten Rückgang der Fallzahlen im Vergleich zur Vorwoche. Sowohl die Anzahl der positiven Fälle als auch die Hospitalisierungen seien zurückgegangen. „Wir befinden uns in der abklingenden Phase einer kleinen Welle“, fügte sie hinzu.

Fazit

Zypern zeigt sich gut vorbereitet auf mögliche Mpox-Fälle und hat in den vergangenen Jahren bereits bewiesen, dass das Gesundheitssystem solche Vorfälle kompetent und effektiv behandeln kann. Dank gezielter Impfprogramme und ausgereifter Protokolle ist das Risiko für die allgemeine Bevölkerung gering, besonders für jene, die nicht in betroffene Regionen reisen. Auch im Bereich Covid-19 zeigt sich Zypern stabil, mit einem deutlichen Rückgang der Infektionszahlen. Das zypriotische Gesundheitssystem bleibt somit sowohl wachsam als auch resilient gegenüber aktuellen und zukünftigen Herausforderungen.

Photo and Text:
Cyprus News Agency, 2024

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