Wasserreserven in Zypern deutlich gesunken

Wasserreserven in Zypern deutlich gesunken – Desalinierungsanlagen in vollem Betrieb

Nikosia, 23. August 2024 – Die Wasserspeicher in Zypern sind derzeit nur zu 33 % gefüllt, was einem Gesamtvolumen von 95,9 Millionen Kubikmetern (MCM) entspricht, verglichen mit 163,1 MCM (56,1 %) im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies teilte Helena Phinikaridou Stylianou, leitende Ingenieurin des Wasserentwicklungsamtes, der Zypernischen Nachrichtenagentur (CNA) mit. Trotz des Rückgangs der Speichermengen bleiben die Wasserbedarfe im Sommer 2024 leicht über denen des Vorjahres.

Die fünf Desalinierungsanlagen auf der Insel laufen seit über anderthalb Jahren unter Volllast und tragen entscheidend dazu bei, die Nachfrage nach Wasser aus den Staudämmen zu verringern. Diese Anlagen sind ein wichtiger Bestandteil der Wasserversorgung, insbesondere in Zeiten, in denen die natürlichen Wasserreserven knapp sind.

Phinikaridou wies darauf hin, dass der gestiegene Wasserbedarf verschiedene Ursachen haben könnte, darunter das Bevölkerungswachstum, eine höhere Anzahl von Touristen, weniger Einheimische, die ins Ausland reisen, und steigende Temperaturen.

Wasserbewusstsein und Effizienz der Wasserinfrastruktur

Auf die Frage, ob die Bevölkerung auf Aufrufe zum Wassersparen reagiert, sagte Phinikaridou, dass jede Maßnahme zur Wassereinsparung zur Entwicklung eines individuellen Verantwortungsbewusstseins beitrage und das Wasserbewusstsein der Bürger fördere. Sie betonte, dass im Alltag noch viel Potenzial zum Wassersparen bestehe, und dass die Ratschläge des Wasserentwicklungsamtes und anderer Institutionen bereits spürbare, wenn auch schwer messbare Auswirkungen hätten.

Zu den Wasserverlusten im Versorgungssystem erklärte Phinikaridou, dass die Verluste in den von der Regierung betriebenen Hauptversorgungssystemen, also den zentralen Abflussleitungen (Außen-Aquädukten), sehr gering seien und nur zwischen 1 und 3 % lägen.

Mögliche Preisanpassungen im Rahmen der Grünen Steuerreform

Im Hinblick auf die Wasserpreise kündigte Phinikaridou an, dass im Rahmen der Grünen Steuerreform, die Teil des zypriotischen Wiederaufbau- und Resilienzplans ist, eine Studie durchgeführt wurde. Diese wurde von ausländischen Experten erstellt und enthält Empfehlungen zur Bewältigung der Herausforderungen, denen Zypern im Hinblick auf die Einhaltung der länderspezifischen Empfehlungen der Europäischen Kommission gegenübersteht. In diesem Zusammenhang sei eine Erhöhung der Umwelt- und Ressourcenabgabe geplant, die voraussichtlich bis Ende des Jahres umgesetzt werde.

Quellen: CYPRUS NEWS AGENCY (CNA)

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