Stromverbindung zwischen Zypern und Griechenland: EU-geförderter Finanzierungsmechanismus in Arbeit

Stromverbindung zwischen Zypern und Griechenland: EU-geförderter Finanzierungsmechanismus in Arbeit

Nikosia, 31. August 2024 – In einer gemeinsamen Initiative arbeiten Zypern, Griechenland und die Europäische Kommission daran, einen EU-unterstützten Mechanismus zu entwickeln, der die Finanzierung des bedeutenden Stromverbindungsprojekts „Great Sea Interconnector“ (GSI) sicherstellen soll, ohne die Kosten auf die Verbraucher abzuwälzen. Dies erfuhr die Zypern Nachrichtenagentur (CNA) aus verlässlichen Quellen.

Der „Great Sea Interconnector“: Ein strategisches Projekt

Der Great Sea Interconnector (GSI) ist ein ambitioniertes Infrastrukturprojekt, das die Stromnetze Zyperns und Griechenlands miteinander verbinden soll. Diese Unterseeverbindung, die den östlichen Mittelmeerraum mit dem europäischen Festland verbindet, hat das Potenzial, die Energieversorgungssicherheit der Region erheblich zu stärken und die Integration Zyperns in den europäischen Energiemarkt zu fördern.

Für Zypern, das bisher isoliert vom europäischen Stromnetz agiert, bedeutet der GSI eine historische Chance, sich von seiner energiewirtschaftlichen Abhängigkeit zu lösen und langfristig von stabileren und günstigeren Strompreisen zu profitieren. Der Erfolg dieses Projekts ist daher nicht nur von wirtschaftlicher, sondern auch von geopolitischer Bedeutung.

Herausforderung: Finanzierung ohne Verbraucherbelastung

Trotz der strategischen Bedeutung des GSI gibt es während der Bauphase finanzielle Herausforderungen, die das Projekt marginal rentabel erscheinen lassen. Diese Phase gilt als besonders kritisch, da in dieser Zeit erhebliche Investitionen erforderlich sind, ohne dass sofortige Einnahmen generiert werden können. Aufgrund dieser Unsicherheit könnte das Projekt Schwierigkeiten haben, private Investoren anzuziehen, was die Notwendigkeit einer soliden finanziellen Unterstützung unterstreicht.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sucht die zypriotische Regierung in Zusammenarbeit mit Griechenland und der EU nach einer Lösung, die den finanziellen Bedarf des Projekts deckt, ohne die Last auf die Verbraucher abzuwälzen. Ein zentrales Ziel dieser Gespräche ist es, einen rechtskonformen Mechanismus im Rahmen der EU-Regulierungen zu entwickeln, der sicherstellt, dass der GSI während der Bauphase finanziell abgesichert ist.

Suche nach einem EU-konformen Finanzierungsmechanismus

Die laufenden Gespräche konzentrieren sich auf die Schaffung einer rechtlichen Methodologie, die eine finanzielle Absicherung während der Bauphase gewährleistet. Diese Methodologie soll sicherstellen, dass weder zypriotische noch griechische Verbraucher für mögliche Finanzierungslücken aufkommen müssen. Hierbei spielt die Rolle der Cyprus Energy Regulatory Authority (CERA) eine entscheidende Rolle. Die Behörde ist dafür verantwortlich, in einem kurzen Zeitraum zu prüfen, ob es während der Bauphase des GSI eine Finanzierungslücke gibt und, falls ja, diese zu quantifizieren.

Es ist bereits festgelegt, dass der GSI nach seiner Inbetriebnahme finanziell tragfähig sein wird. Doch gerade während der Bauphase, wenn die Rentabilität als „marginal“ eingestuft wird, ist es essenziell, Investoren und Finanzierungsquellen zu finden, die Vertrauen in das langfristige Potenzial des Projekts haben. Laut internationalen Investitionspraktiken zögern Investoren oft bei Projekten, die während der Bauphase nur knapp rentabel erscheinen.

Die Rolle der Europäischen Kommission

Die Europäische Kommission hat großes Interesse daran, dass das Projekt ohne Verzögerungen und mit der notwendigen finanziellen Unterstützung fortgeführt wird. Der Erfolg des GSI wäre ein bedeutender Fortschritt für die Energieunion und die Diversifizierung der Energiequellen innerhalb der EU. Die Kommission unterstützt daher aktiv die Suche nach einem Finanzierungsmechanismus, der im Einklang mit den EU-Regularien steht und gleichzeitig die Verbraucher schützt.

Es wird erwartet, dass in den kommenden Monaten eine Entscheidung über den genauen Mechanismus getroffen wird, der zur Anwendung kommt. Dieses System soll sicherstellen, dass das Projekt ohne zusätzliche finanzielle Belastungen für die zypriotischen und griechischen Verbraucher voranschreiten kann.

Ausblick: Ein Schritt in Richtung Energiesicherheit

Der Great Sea Interconnector ist ein Leuchtturmprojekt für Zypern und Griechenland. Es steht für die zukünftige Energieunabhängigkeit der Region und für eine stärkere Integration Zyperns in den europäischen Energiemarkt. Mit der erfolgreichen Entwicklung eines EU-geförderten Finanzierungsmechanismus könnte Zypern nicht nur seine Energiesicherheit verbessern, sondern auch die Basis für eine nachhaltigere und wirtschaftlich stabilere Zukunft legen.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die notwendigen finanziellen und rechtlichen Grundlagen für den Erfolg des Projekts zu schaffen. Alle Beteiligten arbeiten intensiv daran, diese Ziele zu erreichen und die Weichen für eine nachhaltige Energiezukunft in der Region zu stellen.

Quelle: CYPRUS NEWS AGENCY

 

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