Neues Zentralgefängnis für Zypern soll bis 2027 fertiggestellt werden – Neue Pläne für Kinderhaftanstalt in Menoyia
Nikosia – Die zypriotische Regierung hat am Mittwochabend weitreichende Maßnahmen zur Verbesserung des Justiz- und Gefängnissystems beschlossen. Der Minister für Justiz und öffentliche Ordnung, Marios Hartsiotis, kündigte an, dass der Bau eines neuen Zentralgefängnisses bis 2027 abgeschlossen sein soll. Zudem soll das derzeitige Haftzentrum für illegale Einwanderer in Menoyia in eine Haftanstalt für Kinder umgewandelt werden.
Neues Zentralgefängnis: Lösung für Überbelegung
Minister Hartsiotis teilte mit, dass das Kabinett die endgültige Entscheidung für den Bau eines neuen Zentralgefängnisses getroffen hat, das Platz für etwa 340 bis 350 Insassen bieten soll. Der Bau soll 2027 abgeschlossen werden und voraussichtlich 2027-2028 in Betrieb gehen. “Wir erwarten, dass das drängende Problem der Überbelegung in unserem derzeitigen Zentralgefängnis bis dahin weitgehend gelöst sein wird”, sagte der Minister.
Die Überfüllung der bestehenden Haftanstalten ist ein ernstes Problem, das sowohl die Lebensbedingungen der Insassen als auch die Arbeitssituation des Gefängnispersonals belastet. Mit dem neuen Gebäude soll den überlasteten Einrichtungen in Nikosia eine deutliche Entlastung verschafft werden.
Umwandlung des Menoyia-Zentrums: Fokus auf Kinder
Ein weiteres dringendes Thema, das das Kabinett behandelte, ist die Unterbringung und Behandlung von inhaftierten Kindern. Minister Hartsiotis betonte, dass die derzeitigen Kapazitäten und Spezifikationen der bestehenden Haftanstalten nicht ausreichen, um den spezifischen Bedürfnissen von minderjährigen Inhaftierten gerecht zu werden. Daher wurde beschlossen, das derzeitige Zentrum für illegale Einwanderer in Menoyia bis Ende 2025 in eine Hafteinrichtung für Kinder umzuwandeln.
Das Gebäude in Menoyia wird nach der Fertigstellung anderer Projekte, insbesondere im Bereich Limnes, leer stehen, da die dortigen Einrichtungen zukünftig für die Unterbringung von illegalen Einwanderern genutzt werden sollen. Die Entscheidung, das Gebäude für die Unterbringung von Kindern zu nutzen, sei unter Berücksichtigung der kurzen verbleibenden Bauzeit und der aktuellen Bauanforderungen getroffen worden, erklärte der Minister.
Verbesserte Bedingungen für inhaftierte Kinder
Die Umwandlung des Menoyia-Zentrums soll sicherstellen, dass inhaftierte Kinder unter besseren Bedingungen untergebracht werden, die den internationalen Standards entsprechen. Dies ist ein bedeutender Schritt für die Verbesserung der humanen Behandlung von Minderjährigen im zypriotischen Justizsystem.
Zypern hat in den letzten Jahren wiederholt Kritik von internationalen Menschenrechtsorganisationen bezüglich der Behandlung von inhaftierten Kindern erhalten. Mit der neuen Einrichtung sollen diese Probleme angegangen und das zypriotische Justizsystem an internationale Standards angepasst werden.
Fazit: Modernisierung des Haftsystems
Die Entscheidungen der zypriotischen Regierung unterstreichen das Bestreben, das Justiz- und Gefängnissystem des Landes zu modernisieren und an den wachsenden Herausforderungen der Gesellschaft anzupassen. Mit dem Bau des neuen Zentralgefängnisses und der Umwandlung des Menoyia-Zentrums setzt Zypern wichtige Akzente in Richtung einer menschenwürdigeren und effizienteren Gefängnisinfrastruktur. Insbesondere die geplante Haftanstalt für Kinder könnte ein Modell für andere europäische Länder werden, die ebenfalls vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
Die Maßnahmen zeigen zudem, dass die zypriotische Regierung entschlossen ist, den drängenden Problemen im Justizbereich mit langfristigen und nachhaltigen Lösungen zu begegnen.
Quellen: Cyprus News Agency (CNA)