Zypern besorgt über Waldbrände und extreme Wetterereignisse: Eurobarometer-Umfrage zeigt erhöhtes Bewusstsein für Naturkatastrophen
Eine kürzlich durchgeführte Eurobarometer-Umfrage hat gezeigt, dass die Menschen in Zypern sich deutlich stärker von Naturkatastrophen wie Waldbränden und extremen Wetterereignissen bedroht fühlen als der EU-Durchschnitt. Besonders Waldbrände und Massenvertreibungen in Notfällen sind für die zypriotische Bevölkerung eine größere Sorge als in anderen EU-Mitgliedstaaten. Die Umfrage, die zwischen dem 7. Februar und dem 3. März 2024 durchgeführt wurde, unterstreicht das wachsende Bewusstsein der Zyprioten für die Risiken, die durch den Klimawandel und andere Katastrophen ausgelöst werden.
Zyprioten besonders besorgt über Waldbrände und extreme Wetterereignisse
Auf die Frage, welchen Gefahren sie sich persönlich am meisten ausgesetzt fühlen, gaben 47 % der zypriotischen Befragten Waldbrände und Waldbrände als größte Bedrohung an. Im EU-Durchschnitt lag dieser Wert bei nur 16 %. Auch extreme Wetterereignisse wie Stürme, Dürren und Hitzewellen bereiten vielen Menschen auf der Insel Sorge: 41 % der Zyprioten nannten diese als wesentliche Bedrohung (im Vergleich zu 38 % im EU-Durchschnitt).
Die Umfrage zeigt, dass sich die Wahrnehmung von Katastrophenrisiken je nach Region innerhalb der EU stark unterscheidet. Während in Ländern wie Portugal und Zypern Waldbrände als größte Bedrohung empfunden werden, stehen in Bulgarien Überschwemmungen im Fokus. In nördlichen Ländern wie Schweden, Dänemark und Tschechien sind es hingegen Bedrohungen im Bereich der Cybersicherheit, die die größte Sorge bereiten. In Deutschland stehen politische und geopolitische Spannungen im Vordergrund, während in Estland kritische Infrastrukturausfälle und in Finnland gesundheitliche Notfälle die größten Ängste auslösen.
Massenvertreibungen und Cybersicherheit als weitere Sorgen
Eine weitere bemerkenswerte Erkenntnis der Umfrage ist die Besorgnis der Zyprioten über Massenvertreibungen in Notsituationen: 33 % der Befragten gaben dies als ein Problem an, verglichen mit 17 % im EU-Durchschnitt. Auch die Cybersicherheit war ein Thema, das 25 % der zypriotischen Befragten beschäftigte – ähnlich wie der EU-Durchschnitt von 23 %.
Weniger Besorgnis zeigten die Zyprioten jedoch in Bezug auf politische und geopolitische Spannungen, die in anderen EU-Ländern, insbesondere in Deutschland, eine größere Rolle spielen. Nur 12 % der Zyprioten nannten diese Spannungen als Bedrohung, im Vergleich zu 22 % im EU-Durchschnitt. Auch terroristische Angriffe, größere Unfälle und nukleare Unfälle stehen bei den Menschen in Zypern weit unten auf der Liste der Sorgen.
Soziale Medien als wichtigste Informationsquelle bei Katastrophen
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Umfrage betrifft die Informationsquellen, die die Menschen in Zypern nutzen, um sich über Katastrophenrisiken zu informieren. Mit 42 % war die Nutzung sozialer Netzwerke in Zypern weit verbreiteter als in der EU insgesamt, wo nur 29 % der Befragten soziale Medien als Hauptinformationsquelle nannten. Dies ist ein deutlicher Unterschied zu anderen europäischen Ländern, in denen traditionelle Medien weiterhin die dominierende Rolle spielen.
Auch nationale Medien und das persönliche Umfeld spielen in Zypern eine wichtige Rolle bei der Informationsbeschaffung. 39 % der Befragten gaben an, dass sie sich über nationale Medien informieren, während ebenfalls 39 % angaben, auf Familie und Freunde zurückzugreifen (im Vergleich zu 31 % in der EU). Die Nutzung lokaler oder regionaler Behörden zur Informationsbeschaffung liegt in Zypern mit 30 % etwas über dem EU-Durchschnitt von 27 %.
Nationale Medien und offizielle Behörden weniger stark genutzt
Im Vergleich zu anderen EU-Ländern nutzen die Zyprioten traditionelle Medien und offizielle Quellen wie lokale oder regionale Medien weniger stark. Während in der EU 49 % der Befragten nationale Medien als bevorzugte Informationsquelle nannten, waren es in Zypern nur 39 %. Auch das Vertrauen in Notdienste wie Polizei, Feuerwehr oder den Zivilschutz ist in Zypern geringer: Nur 19 % der Befragten nannten diese Quellen, verglichen mit 33 % in der EU.
Fazit: Steigendes Bewusstsein für Naturkatastrophen in Zypern
Die Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage zeigen, dass die zypriotische Bevölkerung ein starkes Bewusstsein für die Gefahren von Waldbränden und extremen Wetterereignissen entwickelt hat. Während der Klimawandel weiterhin an Dynamik gewinnt, sind die Menschen auf der Insel zunehmend besorgt über die Auswirkungen auf ihre Lebensbedingungen und die Umwelt. Gleichzeitig spiegelt die verstärkte Nutzung sozialer Medien als Informationsquelle die veränderten Kommunikationsgewohnheiten wider, die in Zeiten von Krisen und Katastrophen eine immer größere Rolle spielen.
Für die Regierung und die Notdienste bedeutet dies, dass sie ihre Kommunikationsstrategien anpassen müssen, um die Bevölkerung in Zypern besser zu erreichen und über potenzielle Risiken zu informieren. Das wachsende Bewusstsein für Katastrophen bietet jedoch auch die Chance, die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung zu stärken und das Land auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
Kontakt: Cyprus News Agency (CNA), Brüssel